Lieber Herzmensch,
im heutigen GLOW YOUR MIND-Brief geht es um die 5. Säule der Resilienz: die Selbstwahrnehmung.
In diesem Brief erfährst Du:
- was Selbstwahrnehmung bedeutet
- warum eine realistische Selbstwahrnehmung wichtig für unser Leben ist
- wie Du an deiner Selbstwahrnehmung arbeiten kannst
und vieles mehr.
Ich wünsche Dir viele spannende Erkenntnisse.
Was ist Selbstwahrnehmung?
Unter Selbstwahrnehmung verstehen wir die Fähigkeit, unseren Körper, unsere Gefühle, Emotionen, Gedanken und Eigenschaften wahrzunehmen und richtig einzuschätzen.
Eine gesunde Selbstwahrnehmung ist der Anker für ein stabiles Selbstbewusstsein (=sich über sich selbst bewusst sein).
Im Rahmen von Resilienz spielt sie deshalb eine so große Rolle, weil eine realistische Selbstwahrnehmung notwendig ist, um Herausforderungen gezielt anzugehen und sie entsprechend unserer Selbsteinschätzung erfolgreich zu überstehen.
Wie bildet sich unsere Selbstwahrnehmung?
Da wir Menschen soziale Wesen sind, ist unser Bild über uns selbst größtenteils von dem Feedback, das wir in der Vergangenheit von unserem Umfeld erhalten haben, geprägt.
Im Kindesalter gibt Feedback uns Sicherheit. Dies kann verbal und nonverbal erfolgen.
Nonverbales Feedback ist: Baby schreit --> Eltern kümmern sich um die Bedürfnisse des Kindes --> „Ich werde gesehen, ich bin wichtig, ich werde geliebt, ergo mein Überleben ist gesichert“
Verbales Feedback ist jede Form von verbaler Reaktion auf ein Verhalten.
Je älter wir werden, desto mehr verbalem und nonverbalem Feedback setzen wir uns aus.
Wir testen die Grenzen unserer Eltern aus und lernen so, welche Regeln im Familiensystem oder in der Gesellschaft wirken. Im Kontakt mit anderen Kindern lernen wir soziale Interaktionen kennen und lernen auch die Grenzen anderer Menschen kennen. In der Schule lernen wir (in Form von Noten) Feedback für unsere Leistung zu erhalten.
Welches Feedback welchen Effekt hat, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Fakt ist aber, dass sich hier bereits unsere Wahrnehmung über uns selbst fortlaufend bildet. Die ersten positiven und negativen Glaubenssätze (=Annahmen über uns und die Umwelt) werden gepflanzt. Und häufig sind es Annahmen, die nicht unsere eigenen sind, sondern die wir aufgrund von externem Feedback übernommen haben.
Meiner Meinung nach ist dies der Grund, weshalb die meisten Menschen unterhalb ihres Potentials leben: Weil sie Annahmen anderer über sich selbst für „wahr“ adaptiert haben.
„Ich werde niemals Arzt/Ärztin werden können.“ „Ich werde niemals professionelle*r Sportler*in werden.“ „Ich werde niemals erfolgreiche*r Musiker*in werden.“
Natürlich hängt diese Wahrnehmung ebenfalls mit Eigenschaften unserer Persönlichkeit zusammen. Allerdings geht man davon aus, dass auch diese relativ stabil mit unseren Erfahrungen zusammenhängt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Worauf hat unsere Selbstwahrnehmung einen Einfluss?
Deine Selbstwahrnehmung bestimmt schlicht und ergreifend dein gesamtes Leben.
Fangen wir mal bei der Berufswahl an:
Ein aufgeblasenes Selbstbewusstsein führt dazu, dass Du Deine Fähigkeiten nicht realistisch einschätzt, sondern sie überschätzt. Dies kann dazu führen, dass Du Dir einen Beruf aussuchst, der dich über kurz oder lang überfordert, an unüberwindbare Grenzen bringt und dich langfristig unglücklich macht.
Hältst Du Deine Fähigkeiten hingegen klein ist es sehr wahrscheinlich, dass Du einen Beruf wählst, für den Du überqualifiziert bist und der dich relativ schnell unterfordern wird.
Eine realistische Selbsteinschätzung wird einen positiven Einfluss auf Deine Berufswahl haben. Du wirst lernen, Deine Stärken bewusst einzusetzen und Deine Schwächen zu fördern oder Situationen vermeiden, welche Deine Schwächen herausstellen werden. Du wirst sehr wahrscheinlich erfolgreich auf dem Gebiet sein, welches Du auswählst.
In sozialen Interaktionen bestimmt deine Selbstwahrnehmung deine Gedanken, Gefühle und damit auch deine Handlungen.
Machst Du Dich z.B. in einer Gruppe von Menschen selber klein, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du nicht authentisch auftrittst und/oder dich nicht wohl fühlst. Lässt Du ein aufgeblasenes Selbstbewusstsein raushängen, bist du ebenfalls unauthentisch.
Bist Du Dir jedoch über Dich, Deine Werte, Deine Stärken und Schwächen realistisch bewusst, wirst Du ungeachtet des Umfeldes authentisch auftreten, was nicht bedeuten muss, dass Du Dich in der Gruppe 100% wohl fühlen oder gar Freundschaften schließen musst. Du verstellst dich aber nicht, um den Eindruck zu vermitteln und triffst automatisch bessere Entscheidungen in Bezug auf Dein Umfeld.
Wie kannst Du an Deiner Selbstwahrnehmung arbeiten?
1. Mache eine Wertearbeit.
Eine Wertearbeit hat das Ziel, Dir Deine Werte bewusst zu machen und hilft Dir dabei herauszufinden, was Dir im Leben wichtig ist, warum Du Dich in manchen Situationen wohl und in anderen unwohl fühlst und mehr im Einklang mit Deinen eigenen inneren Bedürfnissen zu handeln. Eine ausführliche Anleitung sowie weiteres Hintergrundwissen zu einer erfolgreichen Wertearbeit findest Du im GLOW YOUR MIND-Manifestationsjournal.
2. Mache Dir Deine Glaubenssätze bewusst und formuliere sie um.
Wie oben bereits beschrieben sind unsere Glaubenssätze verinnerlichte Annahmen über uns und unsere Umwelt. Diese können förderlich für ein Leben im Einklang mit unseren Werten oder hinderlich sein.
Die meisten Glaubenssätze sind den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst. Sie prägen aber unterbewusst jede unserer Entscheidungen, aber vor allem unser Denken über uns selbst, welches wiederum unser gesamtes Leben bestimmt.
Wie Du deine Glaubenssätze herausstellst, sie umformulierst, Deine Selbstwahrnehmung und damit Dein gesamtes Leben veränderst erfährst Du ebenfalls im GLOW YOUR MIND-Manifestationsjournal.
3. Stelle Dir die richtigen Fragen.
Viele Menschen tragen eine defizitäre Brille. Was das ist? Eine destruktive Perspektive auf sich und die Umwelt, bei der der Mangel im Vordergrund steht.
Ohne, dass es Dir vielleicht bewusst ist, stellst Du Dir tagein tagaus Fragen, auf die Du versuchst eine Antwort zu finden. Wenn Du einkaufen gehst fragst Du Dich „Was möchte ich kaufen?“ „Was möchte ich heute/morgen/übermorgen essen?“ „Wie viel kostet XY?“.
Wenn Du zur Arbeit fährst fragst Du Dich „Was muss ich heute erledigen?“ „Was möchte ich heute erledigen?“. Vor'm Kleiderschrank fragst Du Dich "Was möchte ich heute anziehen?"
Defizitäre Fragen in Bezug auf unsere Selbst- und Fremdwahrnehmung sind Fragen wie:
„Was stimmt nicht mit mir?“
„Was stimmt nicht mit meinem Umfeld?“
„Was stimmt nicht mit meinem Job?“
„Was nervt mich an meiner Beziehung zu meinem Partner/meiner Familie?“
„Was ist heute suboptimal gelaufen?“
Was würde passieren, wenn Du Dir genau die gegenteiligen Fragen stellen würdest?
„Was stimmt mit mir?“
„Was stimmt mit meinem Umfeld?“
„Was ist toll an meinem Job?“
„Was finde ich großartig an meiner Beziehung/meiner Familie?“
„Was ist heute gut gelaufen?“
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass der Shift dieser Fragen zwar ein bisschen Übung braucht, er aber langfristig dein gesamtes Lebensgefühl beeinflusst. Du bist nicht mehr defizitär unterwegs, sondern verlagerst Deine Aufmerksamkeit auf die schönen Dinge des Lebens oder desillusioniert zu sein. Aus dieser Perspektive lassen sich Herausforderungen gestärkter bewältigen und erscheinen häufig weniger einschüchternd und schwierig.
Probiere es gerne mal aus.
Was mir dabei geholfen hat mir bessere Fragen zu stellen ist geführtes Journaling.
Es ist mir fast schon unangenehm, weil es wie subtile Werbung klingt, aber ich bin unglaublich stolz darauf, welchen Effekt die (fast) tägliche Verwendung der GYM-Journale auf meine Produktivität, meine Gedanken und mein Lebensgefühl hat.
Wenn Leute mich die letzten Wochen gefragt haben, wie ich „so viel schaffe“, dann ist meine einzige ehrliche Antwort „Durch das Journaling!“, weil es mir dabei hilft mir selber die richtigen Fragen zu stellen und ins Handeln zu kommen. Natürlich spielt meine Einstellung eine entscheidende Rolle dabei, aber irgendwo muss man ja anfangen & Struktur im Kopf und Tools die mir dabei helfen ist mein Weg zu mehr Struktur im Außen.
Zum Abschluss des heutigen Briefes noch ein paar Worte zum Thema „Körperwahrnehmung“.
Wie wir uns und unseren Körper betrachten hat ebenfalls viel mit unseren Werten und Glaubenssätzen zu tun. Das Thema ist dazu aber noch etwas komplexer. Der erste Schritt in Richtung „gutes Körpergefühl“ ist sich über die Punkte 1 und 2 bewusst werden, aber ebenfalls seine Gewohnheiten zu hinterfragen und ggf. Step by Step zuverändern.
Darauf gehe ich aber gerne nochmal nach der Resilienzreihe in meinem Newsletter ein.
Hab einen wundervollen Tag!
Ganz viel Liebe,
Deine Ana