Liebe*r Herzmensch,
ich wünsche Dir (leicht verspätet) ein frohes neues Jahr.
Auf dass dieses Jahr ganz nach Deinen Vorstellungen abläuft und wenn es das an mancher Stelle nicht tut, Du darin den Mehrwert sehen kannst.
Egal, ob Du ein Vision Board hast oder nicht, Deine Vorstellung von der Zukunft soll Dir eine grobe Orientierung geben. Bleib trotzdem offen für alle Möglichkeiten und verschließe Dich nicht vor Ihnen nur weil sie (noch) nicht Teil Deiner Vision sind.
[ Neujahrswünsche, Ende ] :)
Kurz vor dem neuen Jahr hat mein Lieblingspodcaster Steven Bartlett eine Podcastfolge hochgeladen, in der er seine Erkenntnisse zum Thema Gewohnheiten in einer Stunde zusammengefasst hat.
Er hat insgesamt 6 Tipps geteilt, wie wir unsere Gewohnheiten bis zum Jahresende durchziehen können.
Mir ist dabei aufgefallen, dass die „Regeln“, die er für die erfolgreiche Umsetzung neuer Gewohnheiten geteilt hat, eigentlich Tipps sind, die wirklich das gesamte Leben auf den Kopf stellen können (im positiven) wenn man sie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.
Und das möchte ich in diesem Brief hier tun.
Den ein oder anderen Tipp habe ich ein bisschen umformuliert. Sollte Dich das Thema aber besonders interessieren, findest Du hier einen Link zu Stevens Video.
Es ist wirklich sehenswert, wenn Dich das Thema Gewohnheiten interessiert. Den ein oder anderen Punkt findest Du aber auch in meinem Brief wieder.
Und jetzt viel Spaß beim heutigen GLOW YOUR MIND-Brief.
Mini-Crashkurs „Gewohnheiten“
Unser Leben ist die Manifestation unserer Gewohnheiten. Eine Manifestation dessen, was wir getan und nicht getan haben.
Eine Gewohnheit ist eine automatisierte Handlungsschleife (Auslöser --> Routine --> Belohnung).
Die Herausforderung, der sich die meisten Menschen bei (Jahres-)Vorsätzen stellen, ist eine neue Handlungsschleife in ihren Alltag zu packen – die Wahrheit ist aber, dass wir Gewohnheiten nur schwer gänzlich loswerden und jede schlechte Gewohnheit auch eine Handlungsschleife und ein automatisch ablaufender Prozess ist.
Je älter eine Gewohnheit ist, desto schwieriger ist es, sie los zu werden. Und gänzlich los werden wir sie nie. Sie können immer wieder durchkommen, aber am effektivsten ist es, wenn wir eine alte Gewohnheit durch eine neue Gewohnheit ersetzen.
Gibt es eine Faustregel?
Natürlich nicht. Jeder Charakter, jede Persönlichkeit ist individuell - also kann es dort nicht "die eine Faustformel geben", die bei jedem Menschen funktioniert.
Was aber helfen kann, sind Gedankenanstöße.
Und die möchte ich Dir nachfolgend geben - auch in Bezug auf Gewohnheiten, weil sie bestimmen, was wir tagtäglich tun, aber nicht nur in Bezug auf Neujahrsvorsätze.
Du kannst diesen Brief jeder Zeit wieder lesen, wann immer Du etwas in Deinem Leben verändern möchtest und vielleicht eröffnet sich Dir zu einem späteren Zeitpunkt ein noch tieferer Sinn.
Die sechs Tipps in Bezug auf unser alltägliches Wohlbefinden
Tipp 1: Schlechtes Zeitmanagement und Stress sind der größte Katalysator von ungewolltem Verhalten. Bleib gelassen, aber übe Dich auch in Deiner (neuen) Struktur.
Stress benebelt unsere Klarheit. Ist unsere Klarheit benebelt, treffen wir schlechtere Entscheidungen.
Ergo: Gestresste Menschen treffen schlechtere Entscheidungen und sind unzufriedener als Menschen die keinen oder nur wenig negativen Stress empfinden.
An der Stelle lässt sich zwischen Eustress und Distress unterscheiden. Eustress ist „positiver“ Stress, der uns herausfordert, wir gleichzeitig aber wissen, wie wir die Situation bewältigen können. Durch Eustress können neue zusätzliche Kräfte aktiviert werden, er wechselt sich mit Entspannung ab und macht optimistisch, glücklich und stark.
Distress ist der Stress, den wir empfinden, wenn wir überlastet sind. Er sorgt für ein Gefühl der Handlungsunfähigkeit, hemmt uns, blockiert unser rationales Denken – wir sind quasi im Survivalmode -, macht ängstlich, gereizt und erschöpft.
Distress findet dann statt, wenn die Aufgaben, die wir erledigen möchten, mehr Ressourcen fressen als uns zur Verfügung steht. Dies gilt auch, wenn die Aufgaben, die wir erledigen möchten länger dauern als die Zeit, die wir uns dafür eingeräumt haben oder die uns zur Verfügung steht. Dreh- und Angelpunkt ist das Zeitmanagement.
Zum Zeitmanagement gehört auch, sich nicht zu viel vorzunehmen.
Wenn wir unsere Ressourcen nicht realistisch einschätzen passiert folgendes, was ich Dir am Beispiel des Fast-Food-Verzehrs erläutern möchte:
Mal angenommen du möchtest Dich gesünder ernähren. Der Kompromiss, den Du dafür eingehen musst, ist gesünder einzukaufen und gesundes Essen zuzubereiten. Wenn Du hierfür allerdings z.B. nicht genügend Zeit einplanst, kommst Du schnell an den Punkt in einer stressigen Situation zum fertig belegten Brötchen vom Bäcker oder in die Süßigkeitenschublade zu greifen (nichts gegen Süßigkeiten 😉 es geht um die Balance und um das Vorhaben an sich).
Die fehlende Zeit hierfür fängt schon beim Schlaf an. Wenn Du abends bis spät in die Nacht am Handy hängst, morgens dann kaum aus dem Bett kommst, vielleicht sogar verschläfst, ist es doch klar, dass Du morgens weder die Motivation noch die Zeit hast dich nochmal 20min in die Küche zu stellen und Dein Frühstück und/oder Mittagessen vorzubereiten.
Wenn Du in der Mittagspause lieber am Schreibtisch bleibst, anstatt Dir in der Küche Deiner Arbeitsstätte 10min einen Salat anzumixen, ist doch klar, dass Du zu schnellerem Essen greifen musst, „um irgendwas im Magen zu haben“.
Lösung: Dein Zeitmanagement ist alles! Deine Hauptpriorität sollte dabei Dein persönliches Wohlbefinden sein. Schaffe Dir genügend Freiräume für Ruhe und Gelassenheit, damit du nicht gestresst bist. Plane realistisch, aber überplane auch nicht alles. Wie gesagt, Gelassenheit. Nimm die Dinge wie sie sind, aber übernimm auch Eigenverantwortung da, wo es notwendig ist.
Tipp 2: Kenne Deine Gewohnheitsschleifen/Selbstreflexion
Dass Selbstreflexion wichtig ist weißt Du, sonst wärst Du vermutlich nicht Abonnent*in dieses Newsletters 😊 Zu reflektieren, welche Gewohnheitsschleifen Du hast und welche Motive diesen Schleifen zu Grunde liegen kann ein richtiger Game Changer sein.
Die, die das Manifestationsjournal heruntergeladen haben kennen die Übung schon.
Dein Verhalten (basierend auf Deinen Gewohnheiten) unterstützt Deine Ziele/Visionen und ist unabdingbar. Sich über die Gewohnheiten bewusst zu sein ist die eine Sache, sich aber auch mal Gedanken darüber zu machen, welches Verhalten Dich an der Umsetzung Deiner Gewohnheiten hindern kann, das Motiv dahinter zu erkennen und „auszutricksen“ ist die andere.
Wenn Du eine Gewohnheit schon x mal ausprobiert hast und immer noch nicht an den Punkt gekommen bist, sie wirklich mal länger als 2 Wochen durchzuziehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass irgendeine andere Gewohnheit Dir im Weg steht.
Und das können wir auf jedes x-beliebige Ziel übertragen.
Wenn Du Ziele nicht erreichst, dann, weil irgendein Motiv (=zwecks Bedürfnisbefriedigung) gleichzeitig nicht ausreichend gestillt wird. Und den ersten Kompromiss, den wir oft eingehen, wenn unsere Bedürfnisse nicht ausreichend gestillt werden, ist bei den Dingen Raum zu schaffen, die noch keine Gewohnheit sind.
Oder würdest Du aufhören Dir morgens die Zähne zu putzen um dir morgens Dein Frühstück zuzubereiten? Vermutlich nicht. Dann lieber „doch nicht meditieren“, „doch nicht zum Sport gehen“, „doch zum Bäcker fahren“, „doch nichts essen“ – und versteh mich nicht falsch, ich meine das nicht abwertend. Ich weiß nur selber aus eigener Erfahrung, wie schnell man zurückfallen kann in altes Verhalten und dass auch da die ältesten Gewohnheiten als letztes geopfert werden.
(Und Zähneputzen hat genauso einen gesundheitsfördernden Effekt wie gesunde Ernährung z.B., das Argument, dass das wichtig für die Zähne ist zieht nicht, es ist eine Frage der Prioritäten)
Lösung: Reflektiere Dich regelmäßig selber und sei ehrlich mit dir! Hab Geduld! <3
Tipp 3: Versuche alte Gewohnheiten nicht loszuwerden – versuche sie zu ersetzen/zu ergänzen.
Kurz und knapp: Siehe Newsletter Habit Stacking (für die, die neu dabei sind: ihr findet die alten Newsletter als Blogbeitrag hier) 😉
Tipp 4: Finde Dein „Warum?“!
Mir kommt „FiNdE DeiN WaRuM!“ schon aus den Ohren raus. Aber es ist und bleibt für immer wahr:
Wenn Dein „Warum?“ stark genug ist, kommt das „Wie?“ fast von alleine. Und auch das lässt sich auf Alltagsentscheidungen übertragen.
Mal angenommen es ist Samstag und Du bist abends verabredet. Eigentlich würdest Du aber lieber zu Hause auf der Couch liegen und Deine Serie weitergucken. Wenn Dein „Warum möchte ich zu Hause bleiben?“ stärker ist als dein „Warum möchte ich heute Abend rausgehen?“, wirst Du zu Hause bleiben. Wenn Deine Antwort auf die zweite Frage ist „Weil ich meine Freundin sehen möchte“, „Weil ich meiner Freundin nicht absagen möchte“ oder „Weil ich gerne auch mal wieder rausgehen will“ ist, dann wirst Du rausgehen.
Und so verhält es sich mit allen Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen.
Sich zu entscheiden bedeutet sich zu positionieren, „ja“ zu einer Sache und „nein“ zu einer anderen Sache zu sagen. Und die Antwort auf die Frage „Warum?“ unterstützt uns dabei.
Tipp 5: Wille ist nicht genug.
Eine Erkenntnis die ich erst vor kurzem hatte: Wille ist nicht genug.
Gewillt zu sein und etwas wirklich zu wollen reicht nicht aus, um es tatsächlich in sein Leben zu ziehen. Dies ist auch der Grund, warum Vision Boards für viele Menschen nicht funktionieren und als „Hokuspokus“ abgetan werden. Das sind sie nämlich auch, solange die Handlung ausgeklammert wird.
Nur ein Bild von Deinem Traumleben an die Wand zu hängen führt nicht dazu, dass Du es morgen oder übermorgen führen wirst. Das Leben zu visualisieren, sich eine Vorstellung davon zu machen, was für ein Leben du führen möchtest und dann ins Handeln zu kommen und Wege zu finden, wie Du deine Visionen verfolgen kannst, das führt zu Ergebnissen. Nicht der Wille alleine. Auch wenn Dein Unterbewusstsein durch ein Vision Board trainiert wird.
Willenskraft ist kein Skill, der angeboren ist. Willenskraft erfordert Handlung, Wiederholung und Durchhaltevermögen. Sie muss trainiert werden.
Und nicht jeder Mensch ist bereit, den Aufwand zu betreiben. Du kannst noch so sehr wollen eine erfolgreiche Sängerin zu sein – wenn Du nie singst, wird das nix.
Handlung! Handlung! Handlung!
Tipp 6: Nutze den Question-Behavior Effect für Dich
Falls Du schon mal einen Job hattest, kennst Du vielleicht das Gefühl der Motivation (oder Demotivation 😊), wenn Dein*e Vorgesetzte*r Dich fragt „Können Sie heute XY fertigstellen?“
Du fühlst Dich motiviert, wenn Du die Aufgabe endlich hinter dich bringen kannst und das Ziel in greifbarer Nähe ist und demotiviert, wenn Du keine Lust auf die Aufgabe hast oder nicht genau weißt wie du sie angehen sollst.
In meiner Zeit als Vertriebscoach wusste ich intuitiv, dass wenn ich bei einer Filiale nach dem Fortschritt unserer vereinbarten Maßnahmen nachhake, dass an dem Tag die Maßnahmen noch intensiver umgesetzt wurden, als wenn ich nicht mehr nachgefragt hätte.
Dass das ganze unter dem „Question Behavior Effect“ in der Verhaltensforschung bekannt ist, wusste ich nicht. Fakt ist aber: er hat einen Einfluss.
Wenn jemand Dich fragt „Wirst Du heute eigentlich zum Sport gehen?“ und du „ja“ antwortest, dann greift hier der question-behavior effect und die Wahrscheinlichkeit, dass Du wirklich zum Sport gehst ist deutlich höher als wenn Du die Frage nicht proaktiv gestellt bekommen und beantwortet hättest.
Gleiches gilt für unsere Gefühle.
Im GLOW YOUR MIND-Tagebuch und im Manifestationsjournal kommt die Frage vor „Wie möchte ich mich am Ende des Tages fühlen?“. Diese Frage zielt nicht nur darauf ab dich zu reflektieren, welche Gefühle Du mehr im Alltag fühlen möchtest, sondern auch auf den Question Behavior Effect. Sich bewusst die Frage zu stellen und sich wirklich die Intention zu setzen, sich gut zu fühlen, hat auf Dauer einen unterbewussten Einfluss auf unser Wohlbefinden.
Ich selber stelle mir selber all diese weiterführenden Fragen Tag für Tag beim Journaling. Seit knapp 2 Monaten. "Was ist mir heute wichtig?" "Welche Wanna-Dos möchte ich erledigen?" "Wie soll mein Tag heute aussehen?" "Was mache ich heute für mich?"
Und ich war selten so produktiv, so glücklich und so ambitioniert wie in den letzten Wochen. Ich habe angefangen das Leben mit all ihren Facetten zu lieben, gute wie schlechte Tage. Ich habe in der Zeit auch negative Erfahrungen gesammelt, war aber viel schneller wieder fokussiert als noch vor ein paar Monaten, womit wir wieder bei Tipp 2 wären, der Selbstreflexion.
Manchmal brauchen wir Tools, die uns dabei helfen, wieder auf die richtige Spur zu gelangen. Herausforderungen sind nur die Leitplanken. Tut manchmal weh dagegen zu krachen, aber sie geben uns auch Orientierung.
Ein schlechtes Gefühl bedeutet kein schlechtes Leben. Eine positive Erfahrung ist genauso wertvoll wie eine negative. Das wichtige ist nur, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen, weil die Qualität Deiner Fragen tatsächlich die Qualität Deines Lebens bestimmt – egal ob im Gespräch mit Dir selbst oder im Gespräch mit anderen.
Ich könnte hier noch kilometerweit weiterschreiben. Mir gehen hunderte Sachen zu jedem einzelnen Punkt durch den Kopf. Das sprengt aber heute den Rahmen. 😊
Ich hoffe Du konntest die ein oder andere Sache aus dem heutigen Brief für Dich ableiten und ich konnte Dir Denkanstöße oder sogar Aha-Effekte mit auf Deinen Weg geben.
Falls Dich ein Thema besonders interessiert und ich da in den nächsten Briefen näher drauf eingehen soll, lass es mich wirklich gerne per DM wissen. Ich bin dankbar für jede Art von Feedback.
Ich wünsche Dir einen wundervollen restlichen Tag und freu mich Dich in 2 Wochen wieder zu einem deepen "GLOW YOUR MIND"-Brief zu begrüßen. Schön, dass Du dabei bist.
Ganz viel Liebe,
Deine Ana