Die erste Coaching-Reihe im GLOW YOUR MIND-Newsletter ✨

Die erste Coaching-Reihe im GLOW YOUR MIND-Newsletter ✨

 

Liebe*r Herzmensch,

ich heiße Dich herzlich Willkommen zu dieser „kleinen“, aber intensiven Coaching-Reihe zum spannenden Thema „Resilienz“.

 Coaching bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet, dass Dich diese Briefe durch das Thema Resilienz leiten werden. Was dabei nicht fehlen darf: Spannende Praxisbeispiele, viel Wissen und einiges an eigenen Erfahrungen, die ich mit Dir teilen werde.

 

 

 Was ist Resilienz?

Resilienz beschreibt in der Psychologie unsere Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit an Herausforderungen und Veränderungen. Menschen werden dann als resilient bezeichnet, wenn sie psychisch widerstandsfähig sind und Krisen durchstehen + gestärkt daraus hervorgehen können.

Resiliente Menschen reagieren unempfindlicher auf psychische Belastungen wie z.B. Stress und bleiben in sich verändernden und schwierigen Situationen handlungsfähig.

Aber ist Resilienz eine Eigenschaft, die wir „halt haben oder nicht“? Sind alle Menschen, die eine hohe Verletzlichkeit aufweisen automatisch nicht resilient? Welche Rolle spielt Verdrängung? Und kann man Resilienz erlernen?

Genau darum soll es in dieser 8-wöchigen Coaching-Reihe in den GLOW YOUR MIND-Briefen gehen.

Die Unterscheidung des Resilienzbegriffes ist relativ komplex. Ich versuche die nachfolgenden Punkte aber so verständlich und einfach wie möglich zu formulieren.

 

Resilienz als Prozess

Betrachten wir Resilienz mal aus der Perspektive, dass sie ein Prozess ist, dann greift sie wenn überhaupt dann in Krisen. Und die Fähigkeit sich an diese Krisen anzupassen kann sich verändern. Ein gutes gesellschaftlich relevantes Beispiel ist die Pandemie im Jahr 2020.

Als der erste große Lockdown verkündet wurde, war das primäre Gefühl bei den meisten Menschen Ungewissheit und Angst. Beim zweiten großen Lockdown haben die meisten Menschen weniger Angst empfunden, da sie die erste Krise bereits durchgestanden haben und wussten, wie sie mit der Situation umgehen konnten.

Die Menschen, die schon bei der ersten Krise eine hohe Resilienz aufwiesen (Resilienz als Fähigkeit/Persönlichkeitsmerkmal), haben bewusst versucht, das Beste aus der Situation zu machen und das Gute darin zu sehen. Ihnen fiel es leichter, die Dinge so anzunehmen wie sie sind und die Chancen dahinter wahrzunehmen.

Die anderen durften es durch diese Krise lernen. Sie sind bei der zweiten Welle resilienter gegen äußere Einflussfaktoren geworden. Resilienz wird hier als Prozess verstanden.

 

Resilienz als Persönlichkeitsmerkmal/Fähigkeit

In der Kinder- und Jugendpädagogik wird Resilienz in der Regel als Reaktion auf schädliche Umgebungen verstanden. So weisen Kinder, die trotz „schwieriger Umgebung beim Aufwachsen“ zu einer erfolgreichen Lebensführung in der Lage sind, eine hohe Resilienz auf.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass jedes Kind, das in einer schwierigen Umgebung aufgewachsen ist, resilient ist.

Bei Erwachsenen spricht man von Resilienz als Persönlichkeitsmerkmal, wenn sie trotz kurzzeitig traumatischer Ereignisse in der Lage sind, weiterzumachen und „nicht aufgeben“.

Die Faktoren, die einen Einfluss auf die Ausprägung der Resilienz haben, sind vielschichtig, lassen sich aber grob in personale Faktoren, Umweltfaktoren und Prozessfaktoren unterteilen.

 

Positive, stärkende Faktoren sind

1) Umweltfaktoren: z.B. die Unterstützung durch Familie, Gemeinschaft, Umfeld

2) Personale Faktoren: kognitive Fähigkeiten (z.B. Intelligenz, Wissbegierde, Religiosität)

3) Prozessfaktoren: z.B. die Fähigkeit, in Krisen Chancen zu sehen, Akzeptanz, Entwicklung von Bewältigungsstrategien uvm.

 

Negative Faktoren sind z.B. unsichere Bindungen, geringe kognitive Fähigkeiten, Fixierung auf Probleme uvm.

 

Es gibt keine „wenn…, dann…“-Formel für Resilienz.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf äußere Faktoren. Ein gutes Beispiel ist die Unterstützung durch die Familie.

Einerseits bedeutet die Unterstützung durch die Familie, dass eine (hoffentlich) gesunde Bindung besteht, wodurch durch „unsichere Bindung“ verursachte Nebeneffekte weitestgehend ausgeschlossen werden können.

Es kann aber eben auch bedeuten, dass das Kind nie wirklich lernt sich mit Herausforderungen auseinander zu setzen, weil die Familie fast schon eine zu große Unterstützung ist und dem Kind die Möglichkeit fehlt, Eigenverantwortung zu übernehmen und aus eigenen Fehlern zu lernen.

Genauso ist es auch beim Thema Armut.

Armut kann, muss aber kein Faktor sein, der einen positiven Einfluss auf die Resilienz hat.

Wer in armen Verhältnissen aufwächst, ist schon von Kind an mit anderen Herausforderungen konfrontiert, als Menschen, die mit Wohlstand aufgewachsen sind.

Das „Gewöhnen“ an diese Herausforderungen und die frühe Konfrontation mit ihnen kann dazu führen, dass die gleichen Kinder im Erwachsenenalter resilienter in Bezug auf finanzielle Notlagen sind als Kinder, die in Wohlstand aufgewachsen sind. Es kann aber auch genau andersherum sein.

Wir dürfen die Einflüsse nicht einseitig betrachten. Bleiben wir mal bei dem Pandemiebeispiel: Wurde die Resilienz vieler Menschen gefördert durch die Pandemie? Ja, wahrscheinlich. Hätten wir trotzdem lieber darauf verzichtet? Ja, wahrscheinlich.

 

Nichts desto trotz gibt es Resilienzfaktoren, die wir bewusst trainieren können. Resilienz greift nicht nur in schwerwiegenden Krisen, sondern auch in unserem normalen Alltag und hilft uns dabei, in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren, kreative Lösungen zu finden und uns allgemein wohler zu fühlen.

Vorher möchte ich aber noch auf die Grenzen der Resilienz und die Kritik des Ansatzes eingehen:

 

Grenzen der Resilienz und Kritik am Ansatz

Resilient sein bedeutet die Fähigkeit zu besitzen das eigene Verhalten an Herausforderungen anzupassen. Aber nicht jede Herausforderung ist durch ein Anpassen des Verhaltens überwindbar. Manchmal fehlt einfach die Gelegenheit.

Außerdem ist Resilienz nicht das Allheilmittel für alle schlechten Gefühle. Du kannst z.B. in Bezug auf berufliche Ereignisse eine hohe Resilienz aufzeigen, gleichzeitig aber bei privaten Herausforderungen sehr verletzlich sein.

Menschen, die in bestimmten Situationen keine Resilienz aufzeigen können, sind nicht „psychisch unreif“. Und während manche an der Situation wachsen können, bestimmt noch immer unsere individuelle Erfahrung aus der Vergangenheit und unsere anderen Persönlichkeitsmerkmale, inwiefern wir überhaupt an der Situation wachsen möchten und in der Lage dazu sind (Stichwort Traumata).

Sogesehen sind Traumata auch eine Form der Krisenbewältigung. Unsere Psyche nutzt Verdrängung als Schutz vor der Auseinandersetzung mit einem traumatischen Erlebnis aus der Vergangenheit. Inwiefern wir da verallgemeinert sagen können, dass hierbei eine hohe Resilienz vorliegt, ist fraglich. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Messbarkeit von Resilienz begrenzt ist und viele Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Grundsätzlich würde ich den Satz unterschreiben, dass es nicht darauf ankommt was Dir zustößt, sondern wie Du damit umgehst. Das beinhaltet aber nicht, dass es immer eine „positive Wendung“ bei den Gefühlen, die mit dem Ereignis zusammenhängen, geben muss und wird.

Wenn Du resilienter werden möchtest, dann bitte nur bezogen auf dein „altes Ich“ und nicht in Bezug auf andere Menschen. Nur weil manche Menschen gut mit der Pandemie umgehen konnten, heißt es nicht, dass es für jeden Menschen mit genügend Resilienztraining so laufen muss.

 

Es sollte maximal darum gehen, dass Dich eine ähnliche Situation weniger emotional trifft als noch beim ersten Mal, weil Du durch den Prozess lernst anders (nicht perfekt) damit umzugehen.

 

Wie geht es hier im Resilienz-Coaching weiter?

Da es sich hierbei nur um reine Wissens- und Erfahrungsvermittlung und Hilfe zur Selbsthilfe handelt, kann ich in den nachfolgenden Briefen natürlich nicht auf Dich und Deine Lebenssituation explizit eingehen.

Was ich in den nachfolgenden Briefen mit Dir teilen möchte, ist Wissen zu den sogenannten „7 Faktoren der Resilienz“. Das Ursprungsmodell wurde von der Diplompsychologin Ursula Nuber aufgestellt und ist bei vielen Resilienztrainer*innen sehr beliebt. Frau Dr. Franziska Wiebel hat das Modell so überarbeitet, dass es im Coaching gut angewandt werden kann zum Stärken der eigenen Resilienz.

Die sieben Säulen der Resilienz lassen sich in zwei Kategorien einteilen, nämlich die Grundhaltungen und die Praktiken.

 

Grundhaltungen (= Einstellung):

Akzeptanz

Bindung

Lösungsorientierung

Gesunder Optimismus

 

Praktiken (= Handlungsempfehlung):

Selbstwahrnehmung

Selbstreflexion

Selbstwirksamkeit

 

 

In den nächsten sieben Briefen werde ich auf jeden einzelnen Faktor der Reihe nach eingehen.

Ich werde Dir konkrete Handlungsempfehlungen und Denkansätze mit auf den Weg geben, die Du Woche für Woche für Dich nutzen kannst, um Dich mehr in dem jeweiligen Bereich zu üben und neue Sichtweisen darauf zu gewinnen.

Ich werde auf dem GLOW YOUR MIND-Instagram-Kanal ebenfalls passende Inhalte zu den jeweiligen Themen posten und bin sehr gespannt auf die kommenden acht Wochen.

Ich freue mich sehr auf diese kleine Reise mit Dir und ich bin mir sicher, dass wenn Du die Briefe aufmerksam verfolgst (und gerne auch in den aktiven Austausch mit mir auf Instagram dazu gehst), du viel über Dich lernen und irgendeinen positiven Effekt daraus ziehen wirst.

Das heutige Add-On aus diesem Brief sind keine Sticker, sondern 7 Quote-Wallpaper im 9:16-Format zum Thema Resilienz. Du findest sie in dem Ordner auf GoogleDrive.

Fühl Dich ganz lieb gedrückt und bis nächste Woche.

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